Es war ein früher Start in den Tag, um 4:00 Uhr morgens bin ich etwas widerwillig aus meinem Zelt geklettert und Richtung Auto marschiert. Ich musste es außerhalb des Campgrounds stehen lassen, da nachts der Schranke geschlossen ist. Was macht man, wenn man einen Notfall hat?
Die Fahrt auf den Mangart Sattel war abenteuerlich, die Sicht war gleich null, denn Nebel war mein ständiger Begleiter, und ich musste mich stark konzentrieren, um nicht von der Straße abzukommen. Ich hielt mich also immer sehr knapp an der Felswand, die ich gerade noch so erkennen konnte. Oben angekommen, war die nächste Herausforderung, aus dem Auto auszusteigen. Nach ein paar Minuten des In-sich-Gehens und des Infragestellens, ob der Sonnenaufgang wirklich so wichtig ist, stieg ich dann doch aus, schnappte meine Fotoausrüstung und marschierte zu meinem Sonnenaufgangsspot. Dies sollte der gleiche sein wie abends zuvor zum Sonnenuntergang.

Es herrschte eine dichte Wolkenwand und die Sicht auf die Berge war gleich null, aber ich war guter Hoffnung, dass sich an diesem Morgen etwas Magisches abspielen sollte. Direkt zu Sonnenaufgang passierte noch nicht viel, die Sonne brauchte noch, um an den Bergen hervorzukommen und mein Motiv zu erhellen. Die Wolkenstimmungen waren aber fantastisch, und als die Sonne dann endlich über die Bergspitzen trat, bekam ich eine traumhafte Lichtershow. Die schnell ziehenden Wolken kreierten immer wieder neue Möglichkeiten für Motive und Bildausschnitte. Immer wieder wurden Berggipfel freigegeben und verschwanden wieder. In Verbindung mit dem Sonnenlicht, das sich nur teilweise durch die Wolkendecke kämpfte, herrschte ständig eine aufregende und teilweise mystische Lichtstimmung.
Nachdem der Morgen bereits vorangeschritten war und ich nur mehr Wiederholungen fotografierte, packte ich zusammen und machte mich wieder auf den Weg zurück. Gerade rechtzeitig, denn es begann zu regnen. Perfektes Timing!

Ein Sonnenaufgang in den Bergen ist immer etwas ganz Besonderes für mich. Die Stille, die frische Luft und teilweise der Wind, der einem ins Gesicht weht. Man hört nichts außer das Pfeifen der Windböen, einen Vogel und das Schlagen des eigenen Herzens. Eine dramatische Bergwelt, die sich langsam aus der Dunkelheit befreit und sich mir offenbart. So majestätisch, so stoisch. Millionen von Jahren alt harren sie noch immer aus in einer Welt voll Chaos. Es scheint, als würden sie es nicht mitbekommen. Oder es ist ihnen egal.
Solche Momente könnten für mich ewig dauern.














