Allmählich wird es wieder Zeit etwas zu schaffen, Bilder zu machen, draussen unterwegs zu sein, einfach Aktiv zu sein.
Der Übergang von Winter auf Frühling ist immer wieder eine Nervenaufreibende Angelegenheit. Die Natur erwacht nur langsam, Wälder und Wiesen wirken noch kahl und zerdrückt, das Leben kommt nur langsam in die Gänge. Man will raus und fotografieren und ist man dann draussen, fällt es einem schwer etwas zu finden was man fotografieren kann oder möchte.
Seit die Fotografie in mein Leben trat, war jeder Ausflug, jede Tour und jede Reise eine Mission. Der Auftrag lautete stets mit Bildern nachhause zu kommen. Wie oft beneidete ich schon andere Reisende oder Wanderer die nur des Wandern wegen unterwegs waren. Aber mein Geist ist rastlos, ständig Ausschau haltend nach Motiven und Möglichkeiten. Wenn diese ausbleiben herrscht fast eine bedrückte Stimmung.
Aber ich glaube, dass genau dieser Drang kreativ zu sein es ist, was mich an der Fotografie so fasziniert. Man hat was zu tun, man ist beschäftigt. Der Geist ist gefordert alles wahrzunehmen und zu verarbeiten. Man sieht oft mehr als nur das offensichtliche, man achtet auf Licht und Schatten, auf Wetter und Landschaftsformen, Muster und Linien. Wie die harmlose Version des Jagen´s. Während andere sich Gedanken machen wo sie abends Essen gehen, überlege ich ob diese Wolken sich wohl bis zum Abend halten werden und ob ich überhaupt zum Essen komme.
Einfach nur unterwegs zu sein fällt mir in diesem Jahr in der Übergangsphase besonders schwer. Ohne eine blasse Idee wohin ich mit meiner Kamera ziehen könnte sitze ich ungeduldig zuhause und warte, dass die ersten Farben Einzug halten im Land.
Aber vielleicht bin ich auch nur etwas faul. Wäre eine Möglichkeit. Nach einem herrlichen Winter, wartend auf den Frühling, wäre es ja eine willkommene Ausrede um daheim zu bleiben.
An einem eher verregnetem Wochenende raffte ich mich auf und unternahm einen kurzen Ausflug in den Naturpark Ötscher Tormäuer. Um mich wieder an einen Rucksack zu gewöhnen hatte ich nur meine kleine Fuji X-E2 im Gepäck und ein Joby Gorillapod. Bewegung an der frischen Luft, mehr war es nicht. An großartige Momente war nicht zu denken, zu wenig Unterstützung meiner Muse. Dies ist ein Problem an dem ich arbeiten muss, unterwegs sein zu können auch ohne Aussicht auf ein Foto. Aber gerade in solchen Zeiten ist der Durst nach neuen Bildern groß und die Enttäuschung umso größer ohne sie nachhause zu kommen.
Während man darauf wartet bis alles wieder erblüht, wühlt man sich durch das Archiv, postet alte Erinnerungen auf Instagram und Co. und sieht sehnsüchtig besseren Zeiten entgegen.
Die Berge rufen, heuer mehr den je. In Österreich möchte ich mehr in den Bergen unterwegs sein, neue Gipfel fotografisch erklimmen, besteigen können sie gerne andere. Ebenfalls fiebere ich schon meinem großen Abenteuer Alaska entgegen. Im Juni werde ich 17 Tage mit einem Wohnmobil in Alaska unterwegs sein. Für das restliche Jahr existieren bereits ein paar andere Ideen und Projekte deren Planung noch ausstehen.