An diesem Tag waren Fotografen rund um den Globus unterwegs um den Supermond zu fotografieren. Ich bekam relativ spät mit dass wir einen “Supermond“ haben sollten und dementsprechend hatte ich wenig Zeit um mir Gedanken nach dem richtigen Platz zu machen. Ganze 14% größer als normal, mit blossem Auge eigentlich nicht zu erkennen. Mir scheint das in den letzten Jahren die Meldungen von einem Supermond, Blutmond oder “so nahe wie schon lange nicht mehr“ Mond anstiegen. War nicht letztes Jahr auch ein spezieller Mond zu sehen?
Ich war also auch unterwegs, mein Plan war allerdings nicht der Mondaufgang sondern der Monduntergang. Die Erklärung dafür ist einfach, für den Monduntergang hatte ich den perfekten Ort, den Ötscher. Bei Vollmond sinkt die glühende Kugel direkt neben dem Berg und verschwindet hinter dem Ötscher, zumindest fast. Vor Jahren fotografierte ich dieses Schauspiel eher zufällig und seitdem hatte ich kein Glück mehr mit dem Wetter. Wer sagt das in einer Vollmondnacht, auch wenn sie super ist, immer der Mond zu sehen sein muss. Ich stand also, bei minus 8 Grad um 5 Uhr morgens, und wartete bis sich der Mond dem Ötscher näherte. Gerade rechtzeitig als sich der Mond in den Sinkflug begab und sich von einem grellen weissen Licht in eine orange Kugel verwandelte, schob sich ein dicke Wolke davor und hüllte den Ötscher und den Mond völlig ein. Der Supermond war weg aber ich erhielt dafür eine wundervolle dramatische Lichtsituation.
Nach meinem Versuch den Monduntergang zu fotografieren fuhr ich weiter in den Nationalpark Gesäuse und suchte nach einem geeigneten Platz für den Abend. Gefunden habe ich diesen im Gofergraben mit Blick auf den Großen Buchstein und der Planspitze der Hochtorgruppe. Ich hatte nicht wirklich einen geeigneten Platz gefunden der mir zusagte um den Supermond zu fotografieren. Wenn der Mond über den Bergen zum Vorschein kommt besitzt er nicht mehr die orange Farbe sondern ist nurmehr ein weisser Fleck im Bild. Die Umgebung versinkt in der Dunkelheit. Ich konzentrierte mich also auf das schwindende Licht und die sich verfärbenden Bergspitzen. Der Himmel nahm ein leichtes hellblau und rosa an und verzauberte den Abendhimmel. Es ist einfach herrlich um diese Zeit, wenn sich der Tag der Nacht ergibt, bei Kälte und Schnee draussen zu stehen und dieses Schauspiel zu genießen. Glühende Bergspitzen und Wände, schneebedeckte Bäume im Schatten und dazu die kalte frische Nachtluft. Ich liebe den Winter. Als die Show vorbei war machte ich mich im Schein meiner Stirnlampe auf den Weg zurück zu meinem Fahrzeug wo ich mir eine Tasse heissen Tee gönnte. Ich hatte ihn mit dabei aber keine Zeit ihn zu geniessen, so interessant und spannend war das Licht in den Bergen.
Hier nun eine kleine Auswahl vom “Tag des Supermondes“.